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Bleib geschmeidig! – Das ist in deiner Creme drin

Die Herstellung einer Creme ist eine Wissenschaft für sich. Wir erklären dir, was alles drin ist – von Wasser über Öl bis zu Wirkstoffen.

Text: Tatiana Tissot / Illustration: Livia Graf / Foto: Stocksy

Vermutlich trägst du sie jeden Morgen aus Gewohnheit auf: deine Tagescreme. Aber wozu dient diese eigentlich? Die Aufgabe einer Lotion ist es vor allem, die Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen und zu verhindern, dass sie Wasser verliert. Vielleicht kennst du das Gefühl im Winter, wenn die Haut spannt. Das ist ein Zeichen für Feuchtigkeitsverlust und kommt vor, wenn die natürliche Barriere der Haut geschädigt ist. Die Haut ist nicht mehr in der Lage, die Stressfaktoren des Tages abzuwehren, die sie schwächen (Kälte, Sonne, Umweltverschmutzung usw.). Fette, die in Cremes enthalten sind, unterstützen die Barriere der Haut und schützen sie.

Aber was genau ist in deiner Pflege enthalten? Um eine Creme herzustellen, wird zunächst eine sogenannte Wasser- mit einer Fettphase gemischt, um eine Emulsion zu erhalten. Damit dieses Gemisch eine feste Konsistenz erhält, braucht es sogenannte Emulgatoren, die die gegensätzlichen Inhaltsstoffe miteinander verbinden. Je nachdem wie viel Wasser- oder Fettanteil die Creme enthält, entstehen leichtere oder reichhaltigere Lotionen für die verschiedenen Hauttypen. Weiter werden Konservierungsmittel, damit die Creme auch lange hält, Wirkstoffe wie Vitamin C oder Hyaluron sowie Duftstoffe hinzugefügt.

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Wasserphase

Der Name ist Programm: Die Wasserphase ist der Teil der Creme, der wasserlösliche Sub-stanzen enthält. Sie macht in der Regel 80 Prozent einer Creme aus. Sie kann aus Wasser, Thermalwasser, Pflanzenhydrolaten (Wasser, das durch Dampfdestillation von Pflanzen gewonnen wird) und Gelen mit Pflanzenextrakten bestehen. Auch Glycerin ist manchmal enthalten. Dieses speichert Feuchtigkeit in der Haut. Die Wasserphase wird dann mit der Ölphase vermischt, um eine Emulsion zu bilden, die die Grundlage für deine Creme ist.

Fettphase

Öle, Wachse oder Butter: Das Fett dieser Inhaltsstoffe schützt die Haut und nährt sie. In der Naturkosmetik werden pflanzliche Öle wie Arganöl oder Sheabutter verwendet, die sich für trockene Haut eignen und auch Fettsäuren sowie Vitamine enthalten. Konventionelle Kosmetika enthalten oft Inhaltsstoffe aus der Erdölindustrie (Vaseline, Paraffin) oder Silikone. Sie lassen die Haut zwar glatt und weich aussehen, pflegen aber nur bedingt. Das Öl bildet einen Film auf der Haut und zieht nicht wirklich ein. Aufgrund ihres unökologischen Fussabdruckes sind Produkte mit Mineralölen in Verruf geraten.

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Emulgatoren

Wenn alle Cremes etwas gemeinsam haben, dann das: Sie sind Emulsionen. Das heisst, sie bestehen aus einer Mischung von Wasser und Öl. Wer hat alles im Chemieunterricht aufgepasst? Damit sich die beiden verfeindeten Stoffe zu einer homogenen Masse vermischen lassen, braucht es sogenannte Emulgatoren. In der Beauty-Welt gibt es eine ganze Reihe von Inhaltsstoffen, die diese Funktion übernehmen können. Der bekannteste synthetische Emulgator ist Polyethylenglykol. Was für ein Wort! Man spricht meist einfach von PEGs. In der Naturkosmetik sind die Begriffe simpler: Da setzt man vor allem auf Emulgatoren aus Bienenwachs, Milchsäure oder auf eine Zuckerbasis.

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Wirkstoffe

Unter einem Wirkstoff versteht man einen Inhaltsstoff, der einer Hautpflege hinzugefügt wird, um eine Wirkung zu erzielen oder einem Problem entgegenzuwirken. Zink zum Beispiel reguliert in Cremes für fettige Haut den Talgfluss und sorgt für einen mattierenden Effekt. Inhaltsstoffe wie Hyaluronsäure haben einen Anti-Aging-Effekt und Vitamin C sorgt für strahlende Haut. Die Wirkstoffe können kombiniert werden, um gleichzeitig verschiedenen Problemen gerecht zu werden. Du findest sie normalerweise am Ende der Formel auf der Verpackung, da sie meist in kleinen Mengen enthalten sind.

Duftstoffe

Bei vielen Beauty-Produkten kommt es nicht nur auf die Wirkung an, sondern auch darauf, wie angenehm es ist, sie zu verwenden. Die Cremes sollen geschmeidig und wohlriechend sein. Um Letzteres zu erreichen, werden die verschiedensten Duftstoffe hinzugefügt – sowohl synthetische als auch natürliche. Insgesamt gibt es über 3000 anerkannte Düfte in der Kosmetik. Da ist also bestimmt für jede Nase etwas dabei. Und auch empfindliche Riech-Typen haben eine grosse Auswahl, denn viele Produkte kommen ohne Duftstoffe aus. Wenn deine Haut leicht reizbar ist, solltest du zu einer duftfreien Creme greifen, um sie nicht zusätzlich zu strapazieren.

Konservierungsstoffe

Das mit den Konservierungsstoffen in Kosmetika ist so eine Sache: Bei den meisten sind sie unbeliebt. Parabene etwa werden oft verteufelt. Ob die Stoffe aber wirklich so schlecht sind wie ihr Ruf, lässt sich nicht eindeutig bestätigen. Und komplett ohne Konservierungsstoffe funktioniert es auch nicht. Cremes wären sonst der ideale Nährboden für Bakterien. Die Herausforderung besteht darin, Produkte herzustellen, die lange haltbar, aber auch hautschonend sind. Beachten solltest du, dass du deine Creme immer verschlossen und kühl lagerst. Auch direktes Sonnenlicht schadet deiner Creme.

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