So entsteht die Milch für den Appenzeller® Käse

Es gibt wohl kaum einen bekannteren Schweizer Käse als den geheimnisvollen Appenzeller®. Landwirt Tobias Stricker verrät, was die Milch für den kultigen Appenzeller® Käse so besonders macht.

Die Schweiz ist nicht nur weltbekannt für ihre atemberaubende Natur und leckere Schokolade, sondern auch für ihre Landwirtschaft. Besonders die Käse- und Milchproduktion könnte man eigentlich schon zum Schweizer Kulturgut zählen: Hierzulande gibt es über eine halbe Million Kühe, die feinste Milch für Käse, Joghurt, Butter und weitere frische Milchprodukte liefern. So auch für den Appenzeller® Käse, der für die Burger King Swiss Selection auserwählt worden ist.

Im Appenzell aufgewachsen, führt Tobias Stricker in Stein einen Familienbetrieb und kümmert sich um 30 Milchkühe. Dabei legt er besonderen Wert auf artgerechte Tierhaltung und pflegt respektvollen Umgang mit seinen Tieren. Ob Fabel, Ovi oder Flöckli: Jede Kuh hat einen Namen; die tiefe Verbundenheit spürt man direkt. Wie bei Geschwistern gibt es auch unter den charakterstarken Kühen manchmal Streitereien oder Anzeichen von Eifersucht. Zu Tobias sind aber immer alle lieb: «Wenn du gut zur Kuh bist, ist sie es auch zu dir.»

Konsequente Heufütterung auf dem Hof

Schon in seiner Kindheit wurde dem 27-jährigen Tobias die Hingabe zur Landwirtschaft und zu den Kühen vermittelt – und diese Leidenschaft prägt ihn bis heute: «Die Kühe sind nicht nur meine Arbeit, sondern auch ein wichtiger Teil meines Lebens.» In die Ferien fuhr Tobias schon lange nicht mehr. Seit er den Hof von seinem Vater übernommen hat, kümmert er sich liebevoll um das Grundstück und seine geliebten Tiere: «Wenn ich zwei Tage weg bin, fehlt mir meine Arbeit bereits. Ich fahre hier nicht gern weg.»

Langweilig wird es dem leidenschaftlichen Landwirt nie. Ein typischer Arbeitstag auf dem Hof Stricker beginnt frühmorgens mit dem Melken der Kühe. Anschliessend folgen Fütterungs- und Reinigungsarbeiten im Stall: Zu essen gibt es für die Milchkühe auf dem Hof ausschliesslich gutes Heu. Zum einen, da Heu eine natürliche und gesunde Nahrung für die Tiere ist und zum anderen trägt die Heufütterung dazu bei, dass die Milch nur wenige Buttersäurebakterien enthält und den Appenzeller® Käse so unverwechselbar fein macht.

Natürliche Verbundenheit mit dem Appenzell

Die tiefe Verbundenheit zur Natur spürt man allerdings nicht nur bei der Fütterung der Milchkühe. Die Region Appenzell ist geprägt von saftigen, grünen Wiesen und beeindruckendem Bergpanorama. Tobias berichtet: «Die Natur ist nicht nur eine Kulisse, sondern auch mein Arbeitsplatz. Ich arbeite jeden Tag im Freien und bin mir der Verantwortung, die ich als Landwirt habe, bewusst. Eine intakte Natur ist entscheidend für meine Existenzgrundlage und das spiegelt sich auch in meiner nachhaltigen Arbeitsweise wider.»

Die Käse- und Milchprodukte, die mit Strickers Milch hergestellt werden, zeichnen sich durch ihre hohe Qualität aus – und das schmeckt man auch. Jeden Morgen holt der Milchchauffeur der Käserei Stein (AR) die rund 750 Liter Milch, die sich im Tank auf dem Hof befinden, ab. Tobias’ Kühe liefern ausschliesslich für den Appenzeller® Käse Milch, etwas anderes kommt nicht infrage: «Es macht mich stolz, dass meine Kühe die Milch für einen der bekanntesten Schweizer Käse liefern.»

Es ist diese Liebe zum Produkt und zur Natur, die viele Menschen in der Schweiz zu schätzen wissen und die Tobias immer wieder Ansporn gibt, weiterhin in dieser Tradition zu arbeiten.