Text: Fabian Kern / Foto: Stocksy
Mit rund 20 Kilometern Länge und einer maximalen Dicke von 800 Metern ist der Grosse Aletschgletscher der grösste Gletscher Europas. Entsprechend fleissig wird die elegante Zunge, die die Berner Alpen mit dem Wallis verbindet, fotografiert – von Wandernden im Sommer, von Ski- und Snowboardfans im Winter. Mit einer Gletschertour kannst du die zehn Milliarden Tonnen Eis auch zu Fuss erkunden – allerdings nur mit erfahrenen Bergführerinnen und Bergführern: Auf aletscharena.ch hast du die Wahl zwischen sechs Touren vom lockeren Ausflug bis hin zum knackigen «Zwei-Täger».
Der Oberaargletscher schmiegt sich über einem Stausee, dem Oberaarsee, in die südöstliche Ecke des Kantons Bern. Man kann beispielsweise am See entlang zu ihm hinwandern oder auch einfach gemütlich im Berghotel Oberaar chillen und den herrlichen Blick auf den Stausee und den strahlenden Gletscher dahinter geniessen. Wer noch nicht genug Gletscher gesehen hat, wechselt einfach ins benachbarte Tal, wo mit dem Finsteraar- dem Lauteraar- und dem Unteraargletscher gleich drei Eiszungen aufeinandertreffen. Die ganze Pracht findest du auf grimselwelt.ch.
Klar, alle Gletscher büssten in den letzten Jahrzehnten an Länge ein. Ein besonders grosses Opfer der klimatischen Umstände ist ein Gletscher unterhalb des Piz Bernina im Oberengadin an der Grenze zu Italien: Der Morteratschgletscher schrumpfte zwischen 1900 und 2017 um zweieinhalb Kilometer. Wie es dazu kommen konnte, erfährst du auf dem Gletscherweg Morteratsch. An 16 Stationen stehen mittels QR-Code Audiotexte bereit, die Geschichten und Informationen rund um den Gletscher bereithalten. Das macht die sanfte Wanderung noch kurzweiliger und gut geeignet für Kinder.
Ganz hinten im malerischen Val d’Anniviers liegt der mächtige Zinalgletscher. Dieser ist das Resultat der Vereinigung von gleich drei Gletschern. Im Sommer kannst du das Wunderwerk der Natur mit diversen Wanderungen von aussen bestaunen. Das Highlight wartet dann im Winter: Auf einer geführten fünfstündigen Schneeschuhwanderung ab Zinal VS dringst du in das Innere des Gletschers vor und erkundest seine Höhlen. Im Sommer führen diese Höhlen zu viel Wasser, weshalb diese Tour nur von Dezember bis März unter valdanniviers.ch angeboten wird.
Nicht nur einen Gletscher, sondern auch noch einen ganzen Erlebnisberg haben die Waadtländer Alpen zu bieten. Der Tsanfleurongletscher ist bekannt für das Skigebiet von Les Diablerets, aber auf dem Glacier 3000 kannst du dich das ganze Jahr hindurch vergnügen. Auf dem berühmten Peak Walk, der einzigen Hängebrücke zwischen zwei Berggipfeln, kannst du testen, ob du schwindelfrei bist oder nicht. Adrenalin bietet auch die Sommerrodelbahn «Alpine Coaster». Magst du es gemütlicher, dann findest du in der exponiert gelegenen «Refuge l’Espace» eine spektakuläre Gebirgslounge.
Den Titlisgletscher kennen viele als schneesichere Unterlage für Ski und Snowboard. Aber du kannst den Eisrücken in der Zentralschweiz auch von innen anschauen und das bis zu 5000 Jahre alte Eis anfassen. 150 Meter lang führt dich die Gletschergrotte Titlis von der Titlis-Bergstation zehn Meter unter der Oberfläche durch das blaue Eis. Die konstante Temperatur von −1,5 Grad bietet eine schöne Abkühlung an einem heissen Sommertag – allerdings solltest du dann entsprechende Kleidung mitnehmen. Das gleiche Erlebnis findest du auch auf dem Jungfraujoch im Berner Oberland.
Kannst du vom ewigen Eis nicht genug kriegen?
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