Text: Chantal Herger / Foto: Getty Images / Shutterstock
Während des Turnfestes stolzieren die verbissenen Sport-Asse gerne in ihren engen Turntenues herum. Es sollen schliesslich alle sehen können, wie athletisch sie sind. Ihr Fokus ist voll auf den Wettkampf ausgerichtet. Als Vorbereitung einlaufen, dehnen oder einturnen – je nachdem, was es gerade braucht. Die Sport-Asse gehen früh schlafen und wenn das Partytier (siehe Box unten) ihnen ein Bier anbietet, dann schütteln sie nur ungläubig den Kopf. Ist man grad nicht selbst am Turnen, wird die Konkurrenz abgecheckt oder die Jüngeren angefeuert. Zum Ende des Turnfestes gönnen sie sich dann doch noch ein Bier – natürlich ein alkoholfreies: «Isotone, weisch!»
Um den teilnehmenden Turnerinnen und Turnern ein tolles Fest zu ermöglichen, investiert das OK jeweils viele Stunden ehrenamtliche Arbeit. Ebenso wichtig sind die fleissigen Helferinnen und Helfer. Sie engagieren sich überall, wuseln wie Bienen die ganze Zeit auf dem Festgelände herum und packen mit an, wo sie gebraucht werden. Vom sportlichen Wettkampf bekommen sie kaum was mit. Ihr – meist zu grosses – Helfer-Shirt tragen sie mit Stolz. Nach ihrem Einsatz sitzen die emsigen Helferlein gemeinsam im Festzelt und lassen den Abend feuchtfröhlich ausklingen.
Sobald der Wettkampf frühmorgens beginnt, steht der Superfan auf der Matte. Ausgerüstet mit Kuhglocke und Fahne hat sich dieser das beste Plätzli auf der Tribüne gesichert. Das Programm liegt ausgedruckt vor, aber eigentlich weiss der Superfan alles auswendig. Wenn sein Lieblingsverband – bei dem er früher selbst geturnt hat – auftritt, kann er richtig laut werden. Der Superfan jubelt, johlt, bimmelt mit seiner Kuhglocke und schwingt seine Fahne. Ist der Superfan die Mutter oder der Vater eines teilnehmenden Kindes, kommen noch wohlgemeinte Ratschläge und peinliche Zurufe hinzu.
Da ein «Hoi», hier ein «Wie gahts» – die Ehemaligen kommen kaum zwei Meter weit im Festgelände, ohne jemanden zu kennen. Die Schwätzchen mit all den guten Freunden und Kolleginnen sind das, was für sie ein Turnfest ausmacht. Das Lieblingswort der ehemaligen Aktiven ist daher «früher». Spätestens ab dem Mittag sitzen sie mit anderen Ehemaligen im Festzelt bei einer guten Bratwurst, schwelgen gemeinsam in Erinnerungen und singen voller Inbrunst das Turnerlied. Die Wettkämpfe verfolgen sie nicht sonderlich aktiv – dies sah früher noch anders aus.
Sobald der Wettkampf vorbei ist, steht das Partytier mit einer Kiste Bier bereit. Dieser Typ durfte leider nicht mitturnen, weil er zu oft im Training gefehlt hat – ups. Aber Party machen geht immer. Und bei einem Turnfest stimmt einfach alles: die Stimmung, das Spektakel, die Leute. Wenn dann die geduschten Turnerinnen und Turner im Festzelt auftauchen, ist das Partytier voll in seinem Element. Es heizt den Leuten ein, springt auf die Festbänke und spendiert laufend «Shötli». Ab und zu gibts auch noch einen Schnupf. Dem brummenden Schädel am nächsten Morgen zum Trotz.
Der Turnsport liegt Coop am Herzen. Deshalb engagiert sich die Detailhändlerin bis 2025 als Platin-Partnerin des Schweizerischen Turnverbands (STV) und unterstützt den grössten Breitensportanlass der Schweiz, nämlich das nächste Eidgenössische Turnfest, das 2025 in Lausanne stattfindet.
Mit Coopzeitung und 20 Minuten spannen die beiden grössten Zeitungen in der Schweiz zusammen, um die Leserschaft mit einem trendigen Magazin ins Wochenende zu begleiten. «Coopzeitung Weekend» erscheint jeden Freitag dreisprachig im Print und Online von 20 Minuten. Die Haftung für Inhalte (Wort, Bild) und externe Links liegt bei der Coop Genossenschaft.
