Lara und Lukas Wittmer, vierte Generation auf dem Hof Engelberg, setzen auf nachhaltige Landwirtschaft für eine selbsttragende Ernährung der Schweizer Bevölkerung.
Lara und Lukas Wittmer, vierte Generation auf dem Hof Engelberg, setzen auf nachhaltige Landwirtschaft für eine selbsttragende Ernährung der Schweizer Bevölkerung. (Giorgia Müller)
Paid Post

Schweizer Landwirtschaft soll die Bevölkerung ernähren

Wie sich die Landwirtschaft für alle lohnt, zeigen Lara und Lukas Wittmer – und denken als junge Eltern bereits an ihre Enkel.

Selber würden sie das kaum so sagen, doch Lara und Lukas Wittmer arbeiten an der Zukunft der Lebensmittelversorgung in der Schweiz. Dafür haben sie kein hippes Start-up gegründet. Die jungen Landwirt*innen gehen die Herausforderungen der Nahrungsproduktion pragmatisch an. Dabei haben die Eltern von drei kleinen Kindern den nachhaltigen Erfolg im Blick.

Denn für die beiden ist klar: Die hiesige Landwirtschaft soll langfristig die tragende Rolle bei der Ernährung der Bevölkerung spielen. «Dafür braucht es einen verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt und den Tieren. Und gute Produkte, die sich die Mehrheit leisten kann», sagt Lukas Wittmer. Mit ihren Ideen entwickeln sie ihren Landwirtschaftsbetrieb in vierter Generation weiter. Auf dem Hof Engelberg im solothurnischen Walterswil produzieren sie Rindfleisch, Poulet und Getreide.

Wirtschaftlichkeit und nachhaltige Produktion sind für die Wittmers kein Widerspruch. Sie führen den Besuch auf die nahe gelegene Weide. Eine Mutterkuh kratzt sich am Baum, Kälber tollen herum. «Uns ist es wichtig, dass es den Tieren gut geht, dass sie den Sommer auf der Weide oder Alp verbringen und im Winter immer Auslauf haben», erklärt Lara Wittmer.

Weniger ist mehr – auch beim Fleischkonsum

Auf Fremde reagieren die Tiere vorsichtig, von Lukas Wittmer lassen sie sich gerne kraulen. «Wir setzen bewusst auf die Rasse Black Angus. Das Fleisch ist hochwertig und von Konsumentinnen und Konsumenten gefragt, die sich gerne bewusst ernähren», sagt der gelernte Zimmermann und Landwirt. Auch wenn der jährliche Fleischkonsum in der Schweiz seit Jahren bei über 50 Kilo pro Kopf liegt, sehen die Wittmers eine langfristige Entwicklung in Richtung «weniger ist mehr».

Grund sind zwei relevante Rahmenbedingungen in der Schweiz. Während die Bevölkerung wächst, schrumpft die Landwirtschaftsfläche seit Jahrzehnten. Daran wird sich auf absehbare Zeit nichts ändern. Auf diese Situation mit mehr Fleischimporten zu reagieren, sehen die Wittmers kritisch. «Wir sollten Umweltschäden nicht ins Ausland auslagern, sondern hier unter Bedingungen produzieren, die wir selber vorgeben und kontrollieren,» sagt Lara Wittmer. Dazu gehört der ökologische Leistungsnachweis (ÖLN), der die Minimalstandard für die umweltgerechte Landwirtschaft in der Schweiz sicherstellt.

Für die Wittmers gehört der sorgsame Umgang mit Ressourcen zur Grundlage ihrer Arbeit – und zur Verantwortung gegenüber den Nachkommen. «Auf unseren Böden erreichen wir mit standortangepasster Produktion bereits gute Erträge», sagt Lukas Wittmer. Der 27-Jährige ist überzeugt: «Um auch in zwei, drei Generationen auf demselben hohen Niveau wie heute produzieren zu können, dürfen wir nicht auf Kosten der Natur arbeiten.»

Es ist den Wittmers deshalb wichtig, ihre Böden nachhaltig zu nutzen und ihnen beispielsweise Nährstoffe vom Hof in Form von natürlichem Dünger wie Mist und Gülle zurückzugeben, um Humus aufzubauen.

Ist vom Produktionsstandort Schweiz überzeugt: Landwirt Lukas Wittmer, 27.
Ist vom Produktionsstandort Schweiz überzeugt: Landwirt Lukas Wittmer, 27. (Giorgia Müller)
1 / 10
Viel Auslauf: Auf dem Hof Engelberg sind die Kühe oft auf der Weide.
Viel Auslauf: Auf dem Hof Engelberg sind die Kühe oft auf der Weide. (Giorgia Müller)
2 / 10
Sehen sich bereits als junge Eltern in der Verantwortung für die nächste Generation: Lara und Lukas Wittmer aus Walterswil SO.
Sehen sich bereits als junge Eltern in der Verantwortung für die nächste Generation: Lara und Lukas Wittmer aus Walterswil SO. (Giorgia Müller)
3 / 10
Hochwertiges Futter, zum grössten Teil selber produziert: Was die Tiere fressen, hat Einfluss auf die Fleischqualität.
Hochwertiges Futter, zum grössten Teil selber produziert: Was die Tiere fressen, hat Einfluss auf die Fleischqualität. (Giorgia Müller)
4 / 10
«Wer seine Tieren kennt weiss, wie es ihnen geht»: Für Lukas Wittmer ist die aufmerksame Arbeit mit den Tieren wichtig für die Tiergesundheit.
«Wer seine Tieren kennt weiss, wie es ihnen geht»: Für Lukas Wittmer ist die aufmerksame Arbeit mit den Tieren wichtig für die Tiergesundheit. (Giorgia Müller)
5 / 10
Kein Stress, Auslauf und frische Luft: Die Rinder auf dem Hof Engelberg…
Kein Stress, Auslauf und frische Luft: Die Rinder auf dem Hof Engelberg… (Giorgia Müller)
6 / 10
…fühlen sich drinnen wie draussen sichtlich wohl.
…fühlen sich drinnen wie draussen sichtlich wohl. (Giorgia Müller)
7 / 10
«Die Mutterkuhhaltung macht für uns Sinn», sagt Lara Wittmer.
«Die Mutterkuhhaltung macht für uns Sinn», sagt Lara Wittmer. (Giorgia Müller)
8 / 10
Echte Einblicke: Auf dem Hof Engelberg erleben bereits Kleinkinder, wie Nahrungsmittel entstehen. Die ausgebildete Kindergärtnerin Lara Wittmer…
Echte Einblicke: Auf dem Hof Engelberg erleben bereits Kleinkinder, wie Nahrungsmittel entstehen. Die ausgebildete Kindergärtnerin Lara Wittmer… (Giorgia Müller)
9 / 10
…führt eine Spielgruppe und bietet Ausritte auf Maultieren an.
…führt eine Spielgruppe und bietet Ausritte auf Maultieren an. (Giorgia Müller)
10 / 10

Vorteile der inländischen Produktion

Und bei den Tieren gilt: Das Tierwohl steht durch eines der weltweit strengsten Tierschutzgesetze im Fokus. Wie der Hof Engelberg geht die Mehrzahl der Betriebe freiwillig weiter und beteiligt sich an den Programmen des Bundes zur «besonders tierfreundlichen Stallhaltung» (BTS) und erfüllt die Vorgaben von RAUS (regelmässiger Auslauf ins Freie). Laut des Agrarberichts des Bundesamtes für Landwirtschaft leben aktuell rund 88 Prozent aller Kühe und Rinder nach RAUS-Standard. Vom BTS-Programm profitieren über 58 Prozent. Bei beiden Programmen steigt die Beteiligung seit Jahren an.

Um solche Vorteile der inländischen Nahrungsmittelproduktion der Bevölkerung näherzubringen, verkaufen die Wittmers nicht nur Fleisch ab Hof und bieten Rundgänge in ihrem Betrieb an. Die gelernte Landwirtin und Bäuerin Lara Wittmer ist auch ausgebildete Kindergärtnerin und betreibt eine Spielgruppe auf dem Bauernhof. Zudem können Kindergarten- und Schulklassen den Engelberg besuchen und dort direkt lernen, wie Tiere leben, wie Heu riecht, wie sich Gras barfuss anfühlt und wie man auf einem Maultier reitet.

Offene Höfe, optimistische Zukunft

Damit geht die 28-Jährige nicht nur ihrer Leidenschaft für die Arbeit mit Tieren und Kindern nach. «Wir zeigen gerne den Betrieb und machen unsere Arbeit für alle Altersstufen zugänglich, um das Verständnis für die produzierende Landwirtschaft zu stärken», sagt sie. Zwischen Kuh- und Hühnerstall wächst vielerlei Gemüse, gleich daneben stehen ein grosser Tisch für das gemeinsame Essen und ein Spielplatz für die Kleinen.

Zugängliche Höfe seien die beste Werbung für regionale Produktion von Lebensmitteln. Die Offenheit gegenüber der breiten Bevölkerung ist laut Lara Wittmer wichtig. Ausserhalb des bäuerlichen Umfelds gebe es oft viele Fragen und Vorurteile. «Direkt vor Ort lässt sich am besten darauf antworten. Wir können direkt zeigen, was Biodiversität und artgerechte Tierhaltung ausmacht, wie Hühner scharren und Kühe sich kratzen», sagt sie.

In die Zukunft schauen die beiden optimistisch. Sie sind überzeugt, dass die verantwortungsvolle Fleischproduktion und die hohe Qualität von den Konsumentinnen und Konsumenten weiterhin geschätzt werden. Seit Jahren liegt der Anteil inländischen Fleisches bei meist über 80 Prozent. Das bestätigen auch die jüngsten Zahlen aus dem Jahresbericht von Proviande. So lag im Jahr 2022 der Anteil an Schweizer Fleisch bei mehr als 82 Prozent.

Und wie kommt die Landwirtschaft der tendenziell steigenden Nachfrage nach Nahrungsmitteln nach? Viel Potential sieht Lukas Wittmer derzeit weniger bei der Produktion, sondern vielmehr beim Umgang mit den Endprodukten. «Leider ist der Foodwaste ist viel zu gross. Wenn wir Lebensmittel produzieren, gehören sie auf den Teller und nicht in den Müll.»

Wussten Sie, dass…

  • 14% der Treibhausgase in der Schweiz die Landwirtschaft ausstösst. Stärker ins Gewicht fallen Verkehr, Gebäude und Industrie.

  • 3% des Trinkwassers die Schweizer Landwirtschaft verbraucht.

  • 84% des Tierfutters aus dem Inland stammt.

  • 100% des Futters gentechfrei ist.

  • 0% der Anteil von Antibiotika und Leistungsförderern im Futter ist.

Paid Post

Dieser werbliche Beitrag wurde von Proviande Genossenschaft erstellt. Er wurde von Commercial Publishing, der Unit für Content Marketing, die im Auftrag von 20 Minuten und Tamedia kommerzielle Inhalte produziert, für die Publikation aufbereitet, wobei die Haftung für Inhalte (Wort, Bild) und externe Links bei Proviande Genossenschaft liegt.