Text: Fabian Kern / Foto: Adobe Stock, Alamy
Das Amt des Paten oder der Patin war lange eng an die Kirche geknüpft. Früher kümmerten sich die Patinnen und Paten zudem im Fall des Todes der Eltern um das Kind. Doch ab 1900 wurde dieser Aspekt immer weniger wichtig. Heute hat es rein symbolischen Charakter und bringt keine gesetzlichen Pflichten mit sich. Auch konfessionslose oder ungetaufte Kinder haben meist Patinnen und Paten. Doch bevor du dich überhaupt entscheidest, eine solche Verpflichtung einzugehen, solltest du dir genauso wie die Eltern Gedanken darüber machen, was das bedeutet. Hier sind ein paar Tipps für die Entscheidungsfindung.
Definiert eure Erwartungen an das Gotti und den Götti. Sollen sie nur an den wichtigsten Pflichtterminen dabei sein oder regelmässig mit dem Kind Zeit verbringen?
Stellt immer das Wohl eures Kindes in den Vordergrund und lasst euch nicht von familiären oder freundschaftlichen Erwartungshaltungen unter Druck setzen.
Fragt euch, von wem euer Kind am meisten hätte. Andere Lebensumstände (z. B. Stadt/Land, keine eigenen Kinder, Sport-/Kultur-Affinität, Haustiere) können bereichern.
Überlegt euch ganz unromantisch, was eure Trennung für Gotti und Götti bedeuten würde. Gemeinsame Freunde können zu schwierigen Situationen führen.
Sprecht mit den Kandidatinnen und Kandidaten offen darüber und lasst ihnen genügend Bedenkzeit. Stellt von Anfang an klar, dass auch eine Absage kein Problem ist.
Wirst du als Gotti oder Götti angefragt, dann sprich mit den Eltern über deren Erwartungshaltung. Behalte dir eine Bedenkzeit und das Recht vor, abzulehnen – auch wenn du verwandt oder sehr eng befreundet bist.
Überlege dir, was für ein Gotti oder Götti du sein möchtest. Wie viel Zeit bist du bereit, in das Amt zu investieren? Sei dir bewusst, dass du dich jahrelang verpflichtest.
Teile deine Entscheidung den Eltern ganz ehrlich und begründet mit. Falls du absagst, dann vermeide Ausreden.
Freu dich – entweder auf viel gemeinsame Zeit mit deinem künftigen Patenkind oder über deinen Mut, abzusagen.
Falls sich deine Lebenssituation derart ändert, dass das Amt des Gottis oder Göttis zur Belastung wird, dann sprich mit dem Kind und den Eltern. Enttäuschungen oder ein schlechtes Gewissen bringen niemandem etwas.
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