«Viele unterschätzen das Risiko beim Joggen»

Fitnesstrainerin Rahel Joana weiss genau, worauf es bei einem effektiven Training ankommt. Im Interview verrät sie ihre liebsten Aufwärmübungen und gibt wichtige Tipps, wie man sich beim Sport richtig verhält.

Bewegung ist nicht nur gut für deinen Körper, sondern auch für den Geist. So wundert es nicht, dass der Fitness-Hype stetig wächst. Aber Vorsicht: Wer sich vor dem Sport nicht gut aufwärmt, erhöht die Verletzungsgefahr. Prävention und Sicherheit gehen auch hier immer vor.

Dieser Meinung ist auch Rahel Joana Bertschinger Karg, Gründerin und Geschäftsführerin von ATHLETIC THERAPY. Die 30-Jährige schuf mit ihrem Studio eine Wohlfühloase, in der man Körper und Geist stärken kann. Das erreicht sie durch klassische Massagetechniken, Schröpfen und gezielte Triggerpunktmassagen. Wie genau, erzählt Rahel Joana im Interview und verrät gleichzeitig ihre liebsten Aufwärmübungen.

Rahel, welche Beschwerden haben denn die Menschen, die zu dir kommen?

Rahel Joana: Einerseits gibts die Sportler*innen, die eine spezifische Sportart intensiv ausführen. Diese werden oft von sporttypischen Schmerzen geplagt. Ihnen helfe ich, Verletzungen vorzubeugen und rückkehrende Schmerzen mit gezielten Übungen zu lindern.

Auf der anderen Seite kommen unsportlichere Menschen zu mir, die oft von Rücken- oder Nackenschmerzen geplagt sind. Das liegt daran, dass sie sich zu wenig bewegen. Denn mangelnde Bewegung führt zu Muskelverlust. Ihnen helfe ich, mehr Bewegung in den Alltag zu bringen.

Welche Sportübungen sind am heikelsten?
Viele denken, beim Kraftsport verletzt man sich am meisten. Doch das stimmt nicht ganz. Joggen ist ein gutes Beispiel für eine Sportart, bei der viele das Risiko unterschätzen. Viele denken sich, Joggen sei easy und man kann einfach drauflos joggen. Doch das ist falsch!

Gerade zum Abnehmen möchten viele mit dem Joggen beginnen, doch man muss sich vorher bewusst machen, wie fit man wirklich ist. Ist der Rumpf stabil genug? Ist man richtig aufgewärmt? Hat man die passenden Laufschuhe? Man sollte wirklich zuerst ganz langsam beginnen und sich nicht gleich die schwierigste Strecke aussuchen. Und vor allem: Hört auf euren Körper!

Was kann man tun, um Verletzungen beim Sport vorzubeugen?
Das Aufwärmen vor dem Sport ist das Wichtigste. Dadurch aktiviert man verschiedene Muskelgruppen im System und bringt den Kreislauf in Schwung. Und man sollte sich wirklich Zeit für Sport nehmen. Viele möchten zwischen Beruf und Freizeit noch kurz ins Gym oder schnell joggen gehen. Doch Sport auszuüben, braucht Zeit und Achtsamkeit und sollte nicht auf die Schnelle irgendwo dazwischen gequetscht werden.

Wie und warum motivierst du deine Kund*innen trotz Verletzungen, weiterhin Sport zu treiben?
Motivation ist so wichtig! Besonders, wenn man einen geliebten Sport aufgrund einer Verletzung nicht mehr ausüben kann, ist man frustriert. Wichtig ist, dass der Körper zuerst heilt und die Regenerationsphase vollständig genutzt wird. Danach kommt es natürlich auf die Verletzung an aber oftmals ist ja ein Körperteil betroffen. Viele denken sich dann, dass es mit dem Sport vollständig gelaufen ist.

Beispielsweise bei Knieverletzungen ist nur ein Bein betroffen. Dann zeige ich allerdings ausweichende Übungen, bei denen man das Knie nicht belasten muss. Diese Übungen helfen dann auch zu erkennen, dass man gar nicht so eingeschränkt ist und es viele andere Wege gibt, sich fit zu halten.

Was kann man konkret erwarten, wenn man dich in deinem Studio besucht?
Ich biete verschiedene Angebote an und versuche damit, Leichtigkeit im Alltag zu schaffen, Schmerzen zu lindern und das gesamtheitliche Wohlbefinden zu verbessern. Dazu biete ich auch Personaltrainings und Breathwork Workshops an. Mit diesen verschiedenen Techniken kann ich unterschiedlich auf meine Kunden eingehen, denn jeder Mensch ist anders und hat andere Probleme oder Schmerzpunkte.