Text: Jonathan Niedermaier / Foto: Adobe Stock
«Gesunde Menschen benötigen keine Nahrungsergänzungen. Wäre dies aus Prinzip notwendig, gäbe es heute keine Menschen mehr auf der Welt. Doch viele Menschen sind aus unterschiedlichen Gründen nicht in der Lage, ihre Ernährung ideal zu gestalten und sich ausschliesslich oder weitgehend mit echten Lebensmitteln zu ernähren. Ergänzende Mittel können dann zum Zuge kommen, wenn eine ausgewogene Ernährung mit frischen Lebensmitteln nicht erfüllt werden kann. Nahrungsergänzungsmittel sind, wie der Name schon verrät, lediglich eine Ergänzung.»
«Pauschale Angaben sind prinzipiell problematisch. Der grundsätzliche Gedanke besteht darin, dort etwas nachzuhelfen, wo wahrscheinlich eine suboptimale Versorgung vorliegt. Deswegen ist eine individuelle Prüfung der Ernährung sinnvoll, bevor die eine oder andere Nahrungsergänzung gewählt wird. Mit höherem Alter nimmt die Versorgung mit Nährstoffen häufig etwas ab. Dann können Nahrungsergänzungsmittel eine gute Lösung sein.»
«Ein aktiver Lebensstil oder häufiges Sporttreiben erfordern nicht prinzipiell die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln. Aber mit steigender körperlicher Aktivität können gewisse Präparate die Leistung etwas verbessern oder dazu beitragen, die Grundversorgung an Nährstoffen etwas sicherer zu gestalten. Die Swiss Sports Nutrition Society gibt auf ihrer Webseite Auskunft darüber, wann welche Nahrungsergänzungen beim Sport sinnvoll sein können.»
«Nein, die Form einer Nahrungsergänzung spielt nur eine minimale Rolle. Wer die Ernährung bis ins letzte Detail optimieren will, zum Beispiel als Spitzensportler:in bei der Vorbereitung für einen sportlichen Wettkampf, kann hier eine letzte Feinabstimmung vornehmen. Wer Nahrungsergänzungsmittel als ‹Plan B›, also zur Ergänzung, einsetzt, muss sich keine Gedanken über die Form machen. Wer in diesem Zusammenhang mehr Zeit aufwenden möchte, sollte besser versuchen herauszufinden, wo es mit der eigenen Ernährung, also dem ‹Plan A›, hapert. So kann die Wahl der Ergänzung zielgerichteter erfolgen.»
«Ohne entsprechende, fachliche Kenntnisse ist es oft ein Glücksspiel. Die physiologischen Abläufe im Körper sind komplex und hängen von vielen Faktoren ab – zum Beispiel Schlaf, Stress oder körperliche Aktivität, die nicht direkt mit der Ernährung zu tun haben. Ohne fachliche Unterstützung sollte deshalb das Motto heissen: Weniger ist mehr. Also lieber keine hochdosierten Produkte, die den Tagesbedarf überschreiten.»
Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist Eisenmangel der weltweit häufigste Nährstoffmangel. Und tatsächlich: Auch in der Schweiz geht man davon aus, dass bis zu 23 Prozent der Frauen und sieben Prozent der Männer von Eisenmangel betroffen sind.
Rund ein Drittel der erwachsenen Personen in der Schweiz haben einen Vitamin-D-Mangel. Bei Kindern und Personen ab 60 Jahren liegt dieser Wert noch höher. Und das, obwohl wir das Vitamin durch Sonnenstrahlung in unserer Haut selbst bilden können.
In unseren Lebensmitteln ist von Natur aus nur wenig Jod enthalten. Deshalb begann man vor über hundert Jahren damit, Salz mit Jod anzureichern. Jedoch ist die Jodversorgung bei schwangeren und stillenden Frauen sowie bei Kleinkindern oft nicht ausreichend abgedeckt.
Sind Nahrungsergänzungsmittel etwas für dich?
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