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Ist nicht wahr, oder? Sportmythen im Check

Ob Sport Mord ist oder doch eher die beste Medizin, ist Auslegungssache. Fest steht, es wimmelt nur so von Mythen rund um das Thema Sport und Fitness. Der Experte Markus Gsell, Operativer Leiter West bei Update Fitness, klärt auf.

Text: Jonathan Niedermaier / Foto: Stocksy, Adobe Stock

Der Experte Markus Gsell klärt auf.
Der Experte Markus Gsell klärt auf.

1. Mythos: Kurze Sporteinheiten bringen nichts, die Fettverbrennung beginnt schliesslich erst nach 30 Minuten.

Im Prinzip ist jede Minute Sport gut für dich, auch wenn du nur 15 Minuten hast – sofern man nicht aus gesundheitlichen Gründen keinen Sport treiben darf. Dass die Fettverbrennung erst nach 30 Minuten beginnt, ist ein Mythos, der sich leider hartnäckig hält. Fett wird im Körper dauernd zur Energiegewinnung genutzt. Was stimmt, ist, dass der prozentuale Anteil der Fettverbrennung mit der Dauer der Belastung eher ansteigt.

2. Mythos: Mit Sport kann man eine Erkältung ausschwitzen.

Bei einer Erkältung sollte der Körper lieber geschont und nicht zusätzlich durch eine sportliche Betätigung belastet werden. Eine Erkältung ist ein Infekt der oberen Atemwege, welcher durch Viren verursacht wird. Diese werden nicht ausgeschwitzt, sondern durch das Immunsystem bekämpft und so zerstört.

3. Mythos: Vor und nach dem Sport regelmässig dehnen, beugt Muskelkater vor.

Muskelkater entsteht durch kleine Risse in den Muskeln (mehr dazu bei Mythos 6). Dehnen nach dem Training kann diese Risse nicht verhindern, sondern sie sogar noch verschlimmern. Vor einem Training mit schnellen und dynamischen Bewegungen – zum Beispiel Fussball oder Leichtathletik – kann leichtes Dehnen jedoch sinnvoll sein. Das bereitet die Muskeln auf extreme Belastungen vor und fördert die Beweglichkeit.

4. Mythos: Joggen auf Asphalt schadet den Gelenken.

Knochen bauen sich – wie Muskeln auch – ständig auf und wieder ab. Um sie stark zu halten, brauchen sie Belastung. Joggen auf Asphalt ist eine gute Möglichkeit, die Knochen zu belasten. Ob das den Gelenken schadet, hängt von verschiedenen Faktoren ab – zum Beispiel von der Dauer des Trainings, der Laufgeschwindigkeit, der Laufstrecke, dem Schuh und dem körperlichen Zustand der Person. Achte auf die Signale deines Körpers.

5. Mythos: Frauen haben weniger Muskeln als Männer.

Das stimmt. Männer besitzen in der Regel etwas mehr Muskelmasse als Frauen. Untrainierte Frauen und Männer können ähnlich schnell Muskelmasse aufbauen. Jedoch ist das Potenzial der Frauen dann schneller ausgeschöpft, bedingt durch die geringere Menge an Testosteron, dem männlichen Sexualhormon.

6. Mythos: Muskelkater ist ein gutes Zeichen. Ohne Muskelkater hat man nicht richtig trainiert.

Muskelkater ist eine Verletzung in Form von Rissen in den kleinsten Einheiten eines Muskels, den Sarkomen. Dies geschieht, wenn ein Muskel mit einer ungewohnten oder hohen Belastung konfrontiert wird. Durch die kleinen Risse entstehen Entzündungen, welche für zwei bis drei Tage zu Schmerzen an den betroffenen Stellen führen können. Damit ein Training effektiv ist, muss nicht zwingend Muskelkater auftreten. Er kann jedoch auch ein Zeichen sein, dass das Training mit entsprechender Intensität ausgeführt wurde.

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