Mit 40 nochmals komplett neu starten und einen neuen Beruf ergreifen? Marco Schüpbach hat es gewagt. Er hat die sechsmonatige Ausbildung zum Botschaftsschützer absolviert und ist seitdem in und rund um Bern im Einsatz. Im Gespräch gibt er einen Einblick in seinen Alltag und erzählt, warum er sich für den Beruf des Botschaftsschützers entschieden hat.
Marco, warum hast du dich für eine Neuorientierung entschieden?
Marco Schüpbach: Ich habe ursprünglich eine Ausbildung als Maschinenmechaniker abgeschlossen und habe auch über 20 Jahre auf diesem Beruf gearbeitet – zuerst in der Maschinenindustrie, später in der Lebensmittelindustrie. Mit 40 kam dann der Wunsch auf, mich nochmals zu verändern. Ich wollte eine neue Herausforderung, alles auf Anfang stellen. Hinzu kommt, dass ich bereits früh mit der Polizeiausbildung geliebäugelt habe, diese allerdings nicht in die Familienplanung gepasst hat. Als mir dann ein Kollege von der Ausbildung zum Botschaftsschützer erzählt hat, wusste ich: Das ist es!
Die nächsten Infoveranstaltungen
Die Botschaftsschützerinnen und Botschaftsschützer sind an der BEA – vom 3. bis 12. Mai 2024 am Stand der Kantonspolizei Bern.
Was bedeutet es, mit über 40 nochmals neu zu starten?
Viele aus meinem Umfeld haben mich gefragt, warum ich einen sicheren und guten Job kündigen und neu starten wolle. Doch ich wollte eine Challenge, ich wollte mich verändern. Es brauchte viel Mut. Ich wusste nicht, was auf mich zukommt: Schaffe ich die Ausbildung? Kriege ich Ausbildung und später Job und Familie unter einen Hut? Aber ich habe es nie bereut. Was bei diesem Job übrigens von Vorteil ist: Die Lebenserfahrung spielt mir in diesem Job in die Karten.
Was ist der Vorteil der Ausbildung zum Botschaftsschützer?
Mit einer Familie und den entsprechenden Verpflichtungen ist eine komplette Neuorientierung nicht mehr ganz so einfach. Die Ausbildung zum Botschaftsschützer dauert insgesamt sechs Monate, was gut mit der Familie zu vereinbaren ist. Ich musste nicht mehrere Jahre die Schulbank drücken, ich konnte mit einer umfassenden sechsmonatigen Ausbildung – im Übrigen bei vollem Lohn – einen komplett neuen Beruf ergreifen.
Warum hast du gerade diesen Beruf gewählt und was begeistert dich im Alltag als Botschaftsschützer? Wo siehst du den Sinn deiner Tätigkeit?
Ich bin nicht der Typ, der am Montag wissen muss, was ich die ganze Woche arbeite. Mir gefällt das Spontane, das Überraschende. Unser Alltag variiert sehr, denn neben unserem stationären Bewachungsauftrag sind wir auf Patrouillenfahrten unterwegs. Und da werden wir immer wieder von der Einsatzzentrale zu Interventionen aufgeboten – da weiss man zuvor nicht, was kommt. Dies kann ein medizinischer Notfall sein, ein Unfall oder auch ein Gewaltdelikt. Ausserdem sind wir jeweils im Ordnungsdienst dabei, das heisst, wir unterstützen bei Grossanlässen, Staatsbesuchen, Fussballspielen oder Ähnlichem.
Den Sinn meiner Tätigkeit sehe ich in erster Linie darin, dass ich Menschen helfen kann. Ich mag Menschen und schätze es, wenn ich sie auf einem kurzen Stück begleiten und für ihre Sicherheit sorgen kann.
Wie sieht es aus mit der Schichtarbeit? Wie lassen sich Familie und Beruf unter einen Hut bringen?
Meine Familie und ich empfinden die Schichtdienste als positiv, denn ich habe mehr Tagesfreizeit. Ich bin tagsüber mehr zu Hause, als ich es in einem klassischen Job wäre. Wenn ich beispielsweise Nachtdienst habe, schlafe ich morgens zwar etwas länger, aber danach kann ich mit meiner Frau oder meinen Kindern etwas unternehmen. Und unter der Woche sind die Skipisten oder die Strandbäder deutlich leerer als am Wochenende, was ebenfalls ein grosser Vorteil ist. Doch die Partnerin oder der Partner müssen den Job und damit den Schichtdienst aus meiner Sicht unterstützen.
Die negative Seite ist, dass Feiertage auch Arbeitstage sein können. Und: Ein regelmässiges Vereinsleben ist auch eher schwierig zu pflegen, denn die Dienste wechseln von Woche zu Woche. Aber wir haben innerhalb der Kapo Aktivitäten, die wir gemeinsam unternehmen, so gehen wir zum Beispiel gemeinsam joggen, ins Fitness oder haben die Möglichkeit, an gemeinsamen internen Sportanlässen teilzunehmen.
Und wie sieht es aus mit Karriereplanung beim Botschaftsschutz?
Es besteht die Möglichkeit, verschiedene Nebenaufgaben zu übernehmen. Ich habe insgesamt drei davon: Ich bin oft bei Einsätzen des Ordnungsdienstes mit dabei, unterstütze bei der Rekrutierung sowie bei Infoanlässen und helfe bei der Ausbildung angehender Botschaftsschützerinnen und Botschaftsschützer. Man kann aber auch weiterführende Ausbildungen machen, zum Beispiel im Bereich Taktik, als Hundeführer*in oder als Instruktor*in in verschiedenen Ausbildungsgebieten. Es stehen also diverse Karrieremöglichkeiten offen – bis hin zu internen Aufstiegsmöglichkeiten einer Kaderlaufbahn zum*zur Gruppenchef*in Stellvertreter*in oder Gruppenchef*in mit mehr Verantwortung. Zurzeit bereite ich mich vor, um die Mitarbeiterstufe II zu erreichen. Dabei sind verschiedene Praktika und berufsspezifische Kurse zu absolvieren.
Aus deiner Sicht: Warum sollte man Botschaftsschützerin oder Botschaftsschützer werden?
Als Botschaftsschützer*in hast du einen abwechslungsreichen Alltag, du weisst nie, was dich erwartet. Man ist oft Draussen unterwegs, ausserdem hält sich die administrative Büroarbeit in Grenzen. Ein weiterer Vorteil: Beim Beruf des*der Botschaftsschützer*in ist man in Bern stationiert, da unsere zu schützenden diplomatischen Vertretungen in und um Bern sind.
Man bekommt ausserdem Einblick in verschiedene Bereiche, zum Beispiel im Ordnungsdienst. So kann ich bei einem Staatsbesuch oder an Sportevents etwas miterleben, das nicht alltäglich ist.
Hinzu kommt, dass sich die Kantonspolizei um ihre Mitarbeitenden kümmert. Wir werden begleitet, falls wir an einen schwierigen Einsatz geschickt wurden.
Sichere Arbeitgeberin: «D’Büez geit nid us.»
Abwechslungsreiches Arbeitsumfeld
Interne Weiterbildungsmöglichkeiten
Sehr gute Pensionskassenleistungen
Rentenalter 62
Guter Teamzusammenhalt, auch über den beruflichen Alltag hinaus (gemeinsame Events, gemeinsam sportliche Aktivitäten, etc.)
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