Das schmerzt sehr. Ein Treffen der Menschen, die uns ihren Beitrag eingeschickt haben, zusammen mit der gesamten Crew im Hintergrund der Produktion wäre schon ein tolles Bild gewesen. Dieser Film hätte diesen Abend mit all den Leuten, die – ohne sich zu kennen – am selben Projekt gearbeitet haben, sicher verdient gehabt.
Durchaus. Dank seinem digitalen Release ist «Switzerlanders» für alle, egal ob Stadt oder Land, sehr einfach verfügbar. Ich denke auch, dass man die Verbindung mit all den Menschen, die Filme eingereicht haben, auch ohne das Kinoerlebnis stark spüren wird. Letztlich ist «Switzerlanders» ein verbindendes Erlebnis, das gerade in Zeiten von Corona guttut.
Dieser Film war von Anfang an als Experiment und als Zeitkapsel gedacht. Wir dachten: «Wenn sich die Leute das in 20 oder 30 Jahren anschauen, erhalten sie einen guten Eindruck vom Leben in der Schweiz damals.» Natürlich konnten wir nicht ahnen, dass sich das Leben wegen Corona schon innerhalb von ein paar Monaten so krass verändern wird. Umso mehr lohnt es sich, sich das mal vor Augen zu führen.
Es gibt viele hoffnungsstiftende Elemente im Film. Das Schöne an ihm ist, dass er genau jene Kleinigkeiten zeigt, die wir in den letzten Wochen und Monaten vermisst haben. Umarmungen, Berührungen, eine Mutter, die ihr Kind küsst, bevor es zur Schule geht, Freunde im Ausgang – die Nähe zu Menschen, die wir immer als selbstverständlich erachtet haben und die derzeit so schwierig ist, ist im Film allgegenwärtig. Gerade diese Nähe wird das Publikum wohl auch ein wenig erschrecken. Aber genau deshalb wird einem bewusst, wie sehr wir sie brauchen – und wie sehr wir sie auch wieder schätzen werden, wenn die Krise vorüber ist.
20 Minuten präsentiert das grösste gemeinschaftliche Filmprojekt der gesamten nationalen Geschichte. Mit «Switzerlanders» schafften Regisseur Michael Steiner und Produzent Stephan Anspichler ein beeindruckendes Porträt unseres Landes, das ohne das filmische Engagement der gesamten Bevölkerung nicht Realität geworden wäre. Aus allen eingereichten Beiträgen mit einer Gesamtlänge von über 1400 Stunden entstand ein Querschnitt unserer Heimat aus den verschiedensten Blickwinkeln und Sichtweisen.. Nicht immer nur positiv – aber zu 100 Prozent echt. Zusammen ergeben sie ein aussergewöhnliches filmisches Mosaik in Spielfilmlänge.
Stephan Anspichler arbeitet von Hollywood aus als Produzent von internationalen Film- und Serienformaten. Neben «Switzerlanders» stellte er in diesem Jahr als Executive Producer den Spielfilm «Senior Moment» fertig, mit William Shatner und Christopher Lloyd in den Hauptrollen.