Inspirierend: Ann-Christin lässt sich von ihrem Schicksal nicht zurückhalten.
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Ein halber Roboter und stolz drauf

Ein persönliches Drama veranlasst Ann-Christin Tkaczick dazu, ihren Beruf zu wechseln und nochmals mit einem Studium zu beginnen. 

Ann-Christin Tkaczick ist 30 Jahre alt und fängt nochmals ganz von vorne an. Die gelernte Biologielaborantin hat 2018 bei einem Motorradunfall ihren rechten Unterschenkel verloren. «In einer Kurve ist mein Töff plötzlich unter mir weggerutscht. Ich schlittere über die Strasse, es gibt einen Knall. Als ich in der Wiese wieder zu mir komme, ist mein Bein nicht mehr da», erzählt sie. Bis heute ist sie traumatisiert. «Wenn ich in der Nähe einen Motor aufheulen höre, zucke ich manchmal immer noch zusammen.»

Heute ersetzt eine High-Tech-Prothese mit Computerchip ihren Unterschenkel samt Kniegelenk. «Da gibt es beispielsweise einen Modus zum Velofahren und mit einer App kann man weitere Einstellungen vornehmen», sagt sie. Ihr Bein trägt sie stets offen zur Schau. «Ich will es nicht verstecken.» Und mit ein wenig Stolz fügt sie hinzu: «Ich bin schliesslich ein halber Roboter.»

Trübsal zu blasen, ist ohnehin nicht ihr Ding. Stattdessen schöpft sie neuen Mut aus ihrem Schicksal und sattelt gerade von Biologie auf Prothetik um. Dazu studiert sie an der Hochschule für Life Sciences der FHNW Medizintechnik. «Es gibt in diesem Studium sehr viele Möglichkeiten, neue Technologien mit der Heilung und Therapie von Kranken und Verletzten zu verknüpfen. Das beginnt bei der Entwicklung von neuen Verbandsmaterialien über Knochenplatten bis zur Zahntechnik. Vor allem kann ich aber lernen, was es alles braucht, damit eine Prothese wie meine überhaupt entsteht.»

Bereits im Studium kann sie dabei an neuen Arten von Prothesen forschen. So hat sie zusammen mit ihren Mitstudierenden eine wasserfeste Variante für die Dusche entwickelt. «Da meine Prothese im Wasser kaputtgehen würde, muss ich sie zum Duschen abziehen und mich beim Waschen auf einen Stuhl setzen. Das erinnert mich aber jedes Mal daran, dass ich anders bin. Mit einer Dusch-Prothese bekommen Betroffene wie ich ein Stück Normalität zurück. »

Prothetik ist ein weites Feld, in dem noch viel Forschungs- und Entwicklungsarbeit ansteht. Denn Prothesen bescheren ihren Trägerinnen und Trägern immer noch viele Probleme, für die es zurzeit keine Lösung gibt. «Manches stört mich an meinem Bein», sagt Tkaczick. So steckt ihr Oberschenkelstumpf in einer Silikonhaut, die eine gute Haftung mit der Prothese ermöglicht. «Doch darin schwitzt man sehr stark und ich muss meinen Oberschenkel alle paar Stunden auspacken und trocknen.» Ihr Motto für ihre berufliche Zukunft: «Ich weiss aus eigener Erfahrung, mit welchen Problemen Prothesenträger zu kämpfen haben – und will etwas zur Lösung beitragen.»

Werde Zukunftsforscher! 

Life Sciences. Schon einmal davon gehört? Nein? So geht es vielen.

Deshalb erzählen Bachelor-Studierende diese Woche, was sie an ihrem Studium am Schnittpunkt von Natur, Medizin, Technik und Umwelt fasziniert und wie sie die Welt mit ihrem Studium verändern möchten. 

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Dieser Beitrag wurde von Commercial Publishing in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Nordwestschweiz erstellt. Commercial Publishing ist die Unit für Content Marketing, die im Auftrag von 20 Minuten und Tamedia kommerzielle Inhalte produziert.